Schulsozialarbeit
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Herr Amann im Lehrerzimmer der Grundschule Beuren

Projekt Schulsozialarbeit startet

 

Der Förderverein der Grundschule Beuren e.V. hat das erste Projekt initiiert. Zusammen mit Mitgliedsbeiträgen, Spenden aus der Gemeinde und mit einer finanziellen Unterstützung der Gemeinde Beuren ist dieses möglich geworden. In enger Zusammenarbeit mit der Schulleitung konnte das Konzept entworfen werden und steht nun vor der Umsetzung! Im Folgenden beschreiben wir dieses Projekt, dass bis Ende Januar 2008 andauern wird.

Das Pilotprojekt zum Thema „Punktuelle Schulsozialarbeit im kleinen Rahmen“ läuft seit dem neuen Schuljahr an der Grundschule Beuren an. Hierbei soll überprüft werden, ob Schulsozialarbeit auch schon in „kleinen Dosen“ helfen kann, den Problemen des Schulalltags im 21. Jahrhundert gerecht zu werden. Das Projekt, das einen Umfang von 16 Stunden im Monat hat, wird von der BruderhausDiakonie Reutlingen beratend begleitet. Als Schulsozialarbeiter konnte man hierfür Nicolai Amann gewinnen, der bereits als Schulsozialarbeiter an der Grund- und Hauptschule Neuffen tätig war, sich aber aus zeitlichen Gründen umorientieren musste. So ist er neben seiner Arbeit an der Grundschule Beuren noch in einem Forschungsprojekt der PH Ludwigsburg-Reutlingen tätig, das sich mit dem Bereich der Frühförderung auseinandersetzt.

Nach dem Landesverband Schulsozialarbeit Baden-Württemberg e.V. ist klassische Schulsozialarbeit eine Form der Kinder- und Jugendhilfe in der Lebenswelt Schule. Es wird in Kooperation mit den Lehrern zusammengearbeitet, und die Arbeit soll ergänzend und innovativ in die Schule hineinwirken. Ziel ist es, die Kinder und Jugendlichen in ihrer Entwicklung zu begleiten, zu unterstützen und zu fördern. Als Arbeitsfelder sind u. a. zu nennen: Einzelfallhilfe und Beratung (Hilfen für Schüler in schweren Problemlagen bis hin zur Schlichtung kleinerer Streits), Arbeit mit Gruppen und Klassen (z. B. teamfördernde Maßnahmen), Kooperation innerhalb und außerhalb der Schule (z. B. sozialpädiatrische Zentren, Beratungsstellen) und die Elternarbeit.

Die im Vordergrund stehende Frage wird bei diesem Projekt sein: Ist es möglich, bei einem so umfassenden Arbeitsfeld wie der Schulsozialarbeit mit einem geringen Stundenbudget positive Effekte zu erzielen? Herr Amann sieht dem Ganzen optimistisch entgegen: „Zumindest einzelne, kleine Erfolge sollten erzielt werden. Man wird aber nicht den kompletten Bedarf abdecken können und muss sich deshalb auf die Inhalte der Schulsozialarbeit konzentrieren, die hier, an einer Grundschule, besonders angemessen erscheinen.“ So wird ein Unterschied sein, dass es weniger gilt, langfristig einzelne Schüler zu begleiten, als diese an passende Stellen zu vermitteln und somit beraterisch für Eltern, Schüler und Lehrer tätig zu werden. Auch wird der Fokus eher auf Gruppenarbeit, denn auf Einzelarbeit gelegt werden. Amann weiter: „Es wird wichtig sein, kein starres Konzept zu verfolgen, sondern situativ zu agieren. Ob diese punktuelle Schulsozialarbeit dann den erhofften Erfolg erbracht hat, soll bereits Ende Januar evaluiert werden. Allerdings ist es schwierig, in der Arbeit mit sich in der Entwicklung befindenden Kindern Erfolg zu messen. So wird es wichtig sein die Entwicklungsverläufe in Kooperation mit den Lehrern und Eltern zu verfolgen.“ Eine amerikanische Studie kam zumindest zu dem Ergebnis, dass sich jeder in die Arbeit mit Kindern investierte Dollar/Euro später siebenfach amortisiert.